Die "Thüringer Kirmes" erwacht

Retrospektive Renate Müller

60 Jahre Spielzeug und Design 

Im Werk von Renate Müller verbinden sich zeitgenössische Kunst und Spielkultur. Ihre nach künstlerischen Gesichtspunkten geschaffenen Rupfentiere nutzen Pädagogen, Ärzte und Therapeuten weit über Deutschland hinaus. Sie wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet und sind international auch als Designobjekte ein Begriff, wovon Ausstellungen in New York – im Museum of Modern Art und der Galerie R & Company –, auf der Art Basel in der Schweiz sowie in Kanada, Asien, Skandinavien, Mittel- und Osteuropa zeugen.

 

Das Schaffen der Designerin ist jedoch weit vielfältiger und umfasst Arbeiten aus den Bereichen „Kunst am Bau – Stadt- und Spielplatzgestaltung“ sowie „Kindumweltgestaltung“ in Einrichtungen für Kinder. Die Ideen zur pädagogischen Früherziehung Friedrich Fröbels beeinflussten die Arbeiten ebenso wie der Bauhaus-Gedanke. Traditionen aus Thüringen verbinden sich in den Werken mit hoher kunsthandwerklicher Qualität sowie dem Anspruch auf Nachhaltigkeit, Inklusion und dem Einfluss auf die kulturelle Bildung der Jüngsten.

 

Renate Müller gelingt es bis heute, den Ruf Sonnebergs als einstiges Zentrum der Spielwarenherstellung in Deutschland national und international zu verbreiten und damit die Tradition in die Gegenwart zu tragen. Mit der beispielhaften Präsentation einer „Sonneberger Lebenslinie“ möchte die Ausstellung junge Menschen dazu anregen, den Beruf des Designers und Spielzeugherstellers zu entdecken und damit das kulturelle Erbe zu pflegen, zu bewahren und weiterzuführen.

 

Die Sonderausstellung ist vom 06.11.2025 bis 19.04.2026 zu sehen. Sie wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und die Horst-Ludwig-Weingarth-Stiftung.

Soundkulissen lassen die Design-Werkstatt und den großen Vogel-Wandteppich lebendig werden. Foto- und Filmstationen bieten eine Vertiefungsebene, um das umfangreiche Werk der Künstlerin zu vermitteln.

Im Begleitprogramm sind Vorträge sowie Führungen und die Belebung der Werkstatt durch die Künstlerin selbst vorgesehen. Mehrere museumspädagogische Workshops sollen die Teilnehmer verschiedener Altersgruppen zu eigener Kreativität anregen.